Freizeitparkstories mit Jenni

Auch heute gibt es wieder eine tolle Freizeitparkstory zu lesen. Diese kommt von der lieben Jenni, die ihre Leidenschaft zu Freizeitparks nun auch täglich (sofern es Corona zulässt) ausleben kann. Mehr dazu erfahrt ihr in diesem Blogpost. 🙂

Hej Jenni! Vielen lieben Dank, dass du bei Freizeitparkstories mitmachst! 🙂 Zuallererst: Erzähl uns deine Freizeitparkstory! Wie entstand deine Liebe zu Freizeitparks und Achterbahnen?

Meine Liebe zu Freizeitparks und Achterbahnen kam schon sehr früh, als ich noch ein kleines Kind war. Meine Mum setzte mich schon sehr früh auf Kirmes Karussells, wovon ich auch tatsächlich kürzlich an Ostern, als ich meine Familie besucht habe in NRW, noch Bilder in Fotoalben gesehen habe, weil ich Kinderfotos meinem Freund zeigen wollte. Es war mit meinem älteren Bruder, meiner Mum und meinen Großeltern Tradition, jedes Jahr auf die Kirmes meines Heimatortes Eitorf in NRW zu gehen. Auch auf die Kirmes meines damaligen Wohnortes Siegburg (auch in NRW), die aber nie so groß und schön war, wie die in Eitorf. Je größer ich wurde, desto mehr Thrill Attraktionen fuhr ich. Meine erste Achterbahn war damals die gute alte Wilde Maus auf der Eitorfer Kirmes, als ich dann alt genug für war.
Zum ersten Mal in einen Freizeitpark ging es für meine Familie und mich dann Sommer 2006 – ins Phantasialand. Es war echt super schön das erste Mal die Atmosphäre eines Freizeitparks zu fühlen und zu sehen. Wir fuhren natürlich Colorado Adventure, Winjas Fear & Force und Co.
Ich war einfach so glücklich und wollte noch mehr Thrill. Also gingen wir Richtung Black Mamba, die in diesem Jahr neu aufgemacht hat, nur leider durfte ich nicht mitfahren, weil ich einige cm zu klein war. Das war sehr deprimierend für mich und ich weiß noch sehr genau, wie ich minutenlang geflennt hatte. 🤣
Da es ein recht heißer Tag war, gingen wir zu River Quest und auch da große Enttäuschung für mich, denn auch dafür war ich zu klein.
Dann bekam ich zur Abkühlung wenigstens ein Eis. 😄
Irgendwann in der weiterführenden Schule gab es einen Schulausflug ins Phantasialand und da war es dann auch soweit. Ich war groß genug für Black Mamba, meine erste Bahn mit Looping. Meine Klassenkameradinnen trauten sich nicht, also fuhr ich einfach alleine und hatte die letzte Reihe für mich sogar ganz alleine. Zugegeben, ich hatte ein wenig Angst, als dann alles dunkel wurde und die Bahn los fuhr. Aber am Ende kann ich natürlich sagen, dass es der absolute Wahnsinn und ein pures Glücksgefühl war. Ich war einfach mega stolz, endlich diese Achterbahn gefahren zu sein. 2018 und 2019 habe ich dann mit jemanden aus einer Facebook Gruppe, die das Achterbahn fahren betrifft, so einige Freizeitparks in Deutschland, Belgien und Holland abgeklappert, mit dem (zugegeben glücklicherweise) keinen Kontakt mehr besteht. Zwei Parks in Frankreich habe ich auch schon hinter mir. Aktueller Stand auf Coaster Count liegt nur bei 135, also hab ich noch einiges vor mir.

Wie sieht für dich ein perfekter Tag in einem Freizeitpark aus?

Der perfekte Tag in einem Freizeitpark sieht für mich so aus, dass ich mit Freunden und Kollegen, einfach mit Gleichgesinnten, am liebsten aber mit meinem Freund, in einen Park gehe/fahre und wir vermutlich schon unterwegs gefrühstückt haben oder einfach im Park was zum Frühstücken holen. Auf dem Weg zur nächstgelegenen Thrill Attraktion werden schon Selfies und Fotos vom Park gemacht. Eventuell checken wir auch schon die Wartezeiten ab, wenn wir merken, der Park wird etwas voller. Mein persönliches Ziel ist es immer, einfach so viele Attraktionen wie möglich abzuklappern und natürlich die Counts nicht zu vergessen. Wenn es ein warmer Tag wird und man es Vormittags schon merkt, dann auch sehr gerne schon eine Wasserattraktion fahren, um abgekühlt den Tag zu verbringen. Onridefotos und kleine Souvenirs dürfen natürlich nicht vergessen werden. Irgendwann, möglichst vor oder nach der typischen Mittagessenszeit für alle anderen, wird was leckeres zu Essen gekauft. (Im Europa Park ist es für mich immer die Nudelbox im Themenbereich Holland 😍). Sonst gibt es zu viel Wartezeit an den Essensständen und während die meisten essen gehen kann man dann schnell einige beliebte Attraktionen schon oder jenachdem nochmals fahren. 😊 Während des Tages, wenn dann so langsam alle Attraktionen abgeklappert sind, vor allem die, die wichtig waren, werden weiter Fotos gemacht und die Attraktionen, die am meisten gefallen haben, nochmals gefahren, dann aber auch andere Reihen, um ein anderes Fahrgefühl zu bekommen, die Unterschiede zu merken oder einfach die Lieblingsreihe herauszufinden. Es wird dann bis zum Parkschluss alles genutzt, um so viel wie möglich am Ende des Tages gefahren oder gesehen zu haben.

Gibt es etwas, was du nie oder nur mit großer Überwindung fährst?

Also ich mag eigentlich keine Freifalltürme. Fahre diese grundsätzlich aber trotzdem, wenn zumindest einer im Park steht. Mein erster Freifallturm war der High Fall im Movie Park. Für mich am Anfang schon sehr unangenehm, weil ich 1,61 m groß bin und ich, als ich schon saß (wenn man das sitzen nennen kann 🤣) mit meinen Füßen nicht mehr abstützen konnte und es war im Schritt schon mega unangenehm. Während der Fahrt zitterte ich am ganzen Körper und ich dachte beim Hochfahren, dass ich sterbe. Auch das Warten des Ausklinkens der Gondel, war für mich sehr schlimm, weil meine größte Angst ist, dass es eine Störung gibt und ich dann Ewigkeiten oben abhängen muss.
Der schönste und angenehmste Freifallturm für mich war bisher Highlander im Hansa Park. Ich wollte unbedingt die Fahrt ohne gekippte Sitze haben (wäre dann auch die erste Fahrt in meinem Leben mit gekippten Sitzen) und ich stellte mich schon recht früh an, da der Wartebereich recht voll war. Kurz bevor ich dran war, schaute ich dann auf die Uhr und was war? Genau 13 Uhr…voller Angst fragte ich den Operator, ob es die gekippte Fahrt sei. Er spürte glaube ich schon die Angst in meinem Gesicht und meiner Frage. 😅 Er antwortete „Herzlichen Glückwunsch. Du bist bei der 1.Fahrt des Tages dabei mit gekippten Sitzen“. Im Endeffekt dachte ich „ach egal…werd ich schon überleben“. Und tatsächlich erleichterte mir die schöne Aussicht während des nach oben Fahrens meine Angst und ich entspannte mich. Während des Kippens dachte ich aber dann doch „okay reicht…es reicht..nicht noch weiter kippen..wie viel noch?“🤣 Unten angekommen war ich dann erleichtert und stolz, meine 1.Fahrt mit gekippten Sitzen hinter mich zu bringen.

Deine Lieblingsachterbahn und warum?

Das ist für mich sehr schwierig zu beantworten, welche Bahn mein Favorit ist.
Grundsätzlich haben alle Bahnen irgendwas besonderes, was eine andere Bahn nicht hat.
Aktuell ist es aber in meinem Homepark, dem Europa Park:
– Silver Star, wegen der Höhe
– Blue Fire, wegen dem Launch und dem Looping
– Wodan, weil diese Bahn bisher meine Lieblingsholzachterbahn ist aufgrund des tollen Layouts und Themings
(Kleiner Flachwitz am Rande: Wenn nicht im Europa Park die beste Holzachterbahn steht? Wo dann? 😜)
Richtig toll find ich auch Flug der Dämonen im Heide Park, dann aber die rechte Seite 1. Reihe oder letzte Reihe. Ist einfach ein sehr intensives tolles Layout. Und vor allem der Schwur des Kärnan im Hansa Park, wegen der Fahrt und des Themings.

Dein lustigstes Erlebnis in einem Freizeitpark?

Auch das ist schwer zu beantworten. Ich habe bereits viele lustige Momente erlebt. Aber was für mich mit einer der lustigsten war, war tatsächlich die Situation mit Highlander. Oder als ich das erste Mal in einer Störung saß 2019 auf dem Hamburger Dom beim Rock’n’Roller Coaster kurz vorm 2. Drop. Hinter mir und meiner Begleitung saßen 2 Teenager Mädels, die schon kurz vorm Weinen waren und echt Angst hatten. Ich versuchte die beiden zu beruhigen und zu erklären, wozu eine Störung ist, dass nichts passieren kann etc., da man als Fan schon ein wenig Ahnung hat, wenn man sich für interessiert, wie die ganze Technik funktioniert. Der lustige Part war dann, als ein Mitarbeiter zu uns hoch kletterte und mit aller Kraft versuchte unseren Wagen anzuschieben, damit wir weiter fahren konnten, was wohl nicht so leicht war. Im Endeffekt bekam ich, als ich mich mit der Chefin im Kassenhäuschen unterhielt, einen VIP Fahrchip, der natürlich immernoch in meiner Sammlung ist.
Auch sehr lustig war Toverland 2018. Ich war mit einigen Leuten dort gewesen und wir fuhren Dwervelwind. Kurz vor und während der Bremse drehte sich der Wagen, in dem ich saß ohne Ende und ziemlich schnell weiter. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis es mal langsamer wurde und ich bekam nur mit, wie die anderen sich nicht mehr drehten und sich kaputt lachten und mein Wagen drehte sich immernoch weiter. Als es dann zur Station ging, wurde es dann endlich langsamer und hörte auf. Ich war danach so fertig und brauchte einige Minuten erstmal eine Pause. 😅

Dein Homepark und wo entspannst du dort am liebsten?

Mein Homepark ist der Europa Park.
Habe schon echt einiges an Merch und Sammlerstücken, wie z.B. ein Kettengliedstück von Silver Star, Ed Euromaus im Silver Star Overall und anderem Merch, was es auch nicht mehr so zu kaufen gibt. Entspannen kann ich mich an vielen Orten im Europa Park. Mache ich aber tatsächlich gefühlt irgendwie nie. 😅 Am liebsten aber tatsächlich auf einer Bank im kleinen Italien oder bei einer Fahrt mit Snorri Touren oder dem Geisterschloss.

Welche Freizeitparks stehen noch auf deiner Bucket-List?

Das wäre eine lange Liste, aber im Prinzip kann ich sagen, dass eine großer Traum eine USA Tour wäre. Habe meinem Freund schon viel gezeigt und erzählt. Er selbst ist nicht sooo Freizeitpark verrückt, aber er versprach mir, dass wir zusammen mal eine USA Tour Irgendwann machen werden, weil er es auch unbedingt sehen will. Vor allem allgemein den Themenbereich Harry Potter in den Universal Studios zu erleben, ist ein sehr großer Wunsch von mir.
Ansonsten wäre noch auf der Bucket List Energylandia in Polen, die Parks in Italien und Spanien als auch Ferrari World in Abu Dhabi.
Ich hoffe sehr, dass ich mit meinen aktuell 24 Jahren noch einiges an Freizeitparkbesuchen in den nächsten Jahren erleben kann. Die aktuelle Situation macht es nur nicht gerade leicht.

Wenn du einen Tag in einem anderen Freizeitpark arbeiten könntest, welcher Freizeitpark wäre es dann und was für einen Job würdest du dort gerne machen wollen?

Tatsächlich habe ich 2019 schon in einem Freizeitpark gearbeitet – im Heide Park als Operator. Habe damals Desert Race und Ghostbusters bedienen dürfen, aber auch ein paar kleine Attraktionen. Aushelfen durfte ich auch schon an meiner Lieblingsattraktion im Heide Park – Flug der Dämonen. Besonders Ghostbusters hat mir mit dem Overall Spaß gemacht, einfach weil ich es liebe in andere Rollen zu schlüpfen und ein wenig zu Schauspielern. Halloween war dann mit am besten, da ich dann als weiblicher Pennywise verkleidet war an den Wochenenden und sehr großen Spaß hatte. Viele Gäste wollten Bilder mit mir und gaben mir Komplimente. Ich habe mehrere Stunden gebraucht, um mich zu Schminken, die Frisur zu machen etc. Zum 1.Mal in meinem Leben hatte ich mir Mühe gegeben fürs Verkleiden.
Wenn ich die Wahl hätte in einem anderen Freizeitpark zu arbeiten, dann tatsächlich in den Universal Studios in den USA. Am liebsten als Operator an den großen Attraktionen. Einfach da, wo die Gäste am meisten Spaß dran haben. Ansonsten hätte ich grundsätzlich mega Lust an Halloween dort verkleidet in eine Rolle zu schlüpfen, weil es mir schon im Heide Park großen Spaß gemacht hat. Ansonsten fände ich es zur Halloweenzeit verkleidet auch toll, im Movie Park, Walibi Holland oder Europa Park als Erschreckerin oder Ähnlichem zu arbeiten.

Und nun noch zwei weitere Fragen an dich …

Wie vielleicht ein paar Leute schon wissen, arbeitest du an einem ganz besonderen Ort – nämlich Rulantica. Magst du uns vielleicht ein wenig über deinen Arbeitsalltag erzählen? Für was bis du dort eingesetzt und natürlich auch ganz wichtig – welche Attraktion findest du dort am besten? 🙂

Ja, ich arbeite im Rulantica. Ich bin dort als Operator eingestellt und es ist einfach mein Traumjob geworden, den ich am liebsten machen will, solange ich die Rutschentürme hoch komme im Alter. 😂
Grundsätzlich wird morgens, bevor es los geht und abends, nachdem die Gäste draußen sind, die Treppen sowie die Halle gereinigt. Die Liegestühle richtig aufgestellt oder zur Seite gestellt. Es werden Fundsachen in die Guest Relation (also dem Gästeservice) gebracht sowie die Getränkebecher, Rulantica eigene Schwimmwesten und abends die Funkgeräte zum Aufladen. Ein paar ausgewählte Operator (da bin ich auch sehr gerne mit dabei), ist das Proberutschen. Innerhalb ca 20 – 30 Min rutschen etwa 3 Operator (zumindest in meinem Team) in 2 aufgeteilte Bereiche alle Rutschen ab. Das ist natürlich mit einer meiner Lieblingsarbeiten im Rulantica. Einfach weil es da auch um die Sicherheit der Gäste geht. Es wird darauf geachtet, ob alles in Ordnung ist während des Rutschens. Grundsätzlich werden dann immer wieder Reifen aufgepumpt, auch während des Betriebes. Kurz bevor die Hotelgäste kommen, die durften schon ab 9 Uhr ins Rulantica, wird dann besprochen, wer an welcher Position startet. Während des Betriebes werden dann in bestimmter Reihenfolge die Positionen gewechselt.
Worauf geachtet wird:
– Mindestgröße und das Mindestalter
– Bei Isbrekker (die 2 kleinen Rutschen mit dem einzig tiefen Becken), ob die Gäste schwimmen können
– Am Lift die Reifen in den Lift schieben
– An den großen Rutschen (Svalgur und Vinter Rytt) die Gäste in die Rutschen schieben und dabei bespaßen. Ich mache die Gäste z.B. gerne nass oder zähle ab, wann vor allem die Mädels bei Vinter Rytt schreien, damit andere Gäste während des Wartens lachen können
– Bei den Freifallrutschen die Gäste fallen lassen 🤓
– An den normalen Pools, dass sich alle an die Regeln halten und ich ggf reinspringen muss, falls doch jemand nicht schwimmen kann oder auch aus anderen Gründen
– Grundsätzlich an allen Positionen die Fragen der Gäste beantworten
– Erste-Hilfe leisten (wie z.B. Pflaster bei minimalen Verletzungen)

Etc etc etc.

Alles in allem ein sehr abwechslungsreicher Job, der mir wirklich sehr Spaß macht, vor allem weil auch das Kollegium wie eine Familie für mich ist. Man ist für einander da und hilft, wo man nur kann und lernt zusätzlich eine andere Sprache (bei mir ist es Französisch, was ich damals in der weiterführenden Schule tatsächlich hatte, aber nicht mehr viel von wusste, als ich im Rulantica angefangen habe).

Im Rulantica habe ich tatsächlich auch meinen Freund kennengelernt und wir sind super glücklich miteinander. Haben einige Pläne zusammen geschmiedet und ich bin auch sehr froh, in dieser Zeit ihn zu haben.
Denn momentan ist leider immernoch das Rulantica geschlossen. Hoffen aber sehr, dass die ganzen Parks schnellstmöglich wieder aufmachen, da wir schon unsere Arbeit und das Vergnügen sehr vermissen.

Meine persönliche Lieblingsattraktionen sind Vinter Rytt (Steilwandrutsche), die Freifallrutschen, Vildstrøm und auch Snorri’s Saga zum Entspannen. 🙂

Hast du eine Lieblingssaison im Europa-Park?

Am liebsten ist es mir, wenn es warm und trocken bleibt, damit ich möglichst alles fahren kann.
Ich liebe Halloween, da ich auch eine Horrorfilmliebhaberin bin und die Dekoration einfach toll finde. Genau so aber auch die Wintersaison. Es ist einfach romantisch und noch familiärer, wie ich finde und einfach sooo schön dekoriert.
Leider konnte niemand die schöne Weihnachtsdekoration im Park bewundern. Ich hoffe sehr, dass es dieses Jahr besser wird ohne weitere Schließungen. 🍀🙏

Vielen Dank für das Lesen meiner Story und ich hoffe sehr, dass es euch gefallen hat. Sehr gerne könnt ihr mir auch Fragen stellen, wenn Fragen sein sollten. 😊

Ganz liebe Grüße an alle 👋
Eure ep_jenni

Und das war die Freizeitparkstory von der lieben Jenni. Weiter Bilder von Jenni und ganz viel #freizeitparkcontent findet ihr auf ihrem Insta-Accont (@ep_jenni).

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