Ein Aufenthalt im Europa-Park ist bei uns fast alle 2-3 Monate geplant (zumindest ohne Corona) und die Fahrt dorthin ging bis jetzt seit vielen Jahren immer mit dem Auto. Irgendwann stellt sich aber die Frage ob es auch andere Möglichkeiten gibt. Vielleicht sogar stressfreier und nachhaltiger. Allein für nur eine (Hin-)Fahrt – werden jedes Mal pro Person ca. 34 kg CO2 ausgestoßen. Eine wirklich große Menge.
Weitaus umweltfreundlicher mit ca. 12,1 kg CO2 pro Person (bei unserer Entfernung zum Europa-Park) ist die Anreise mit der Deutschen Bahn. Aber nicht nur der Umweltaspekt hat uns zum Nachdenken gebracht, sondern auch der Stressfaktor hat hier mitgespielt. Von Jahr zu Jahr werden die Baustellen Richtung Rust immer mehr. Eine staufreie Fahrt gab es deshalb immer seltener. Ausserdem war der letzte Tag des Aufenthaltes in Rust für meinen Freund als Fahrer, nie richtig entspannend. Man hat immer die lange Fahrt nach Hause im Hinterkopf.
Da vorletztes Jahr im Juni unsere geplante Reise nach Island durch die geschlossenen Grenzen bzw. durch die Nachwirkungen des 1. Lockdowns verschoben wurde, entschieden wir uns spontan dafür mit dem Zug in den Europa-Park zu fahren um diese Alternative für uns zu testen.
Ticketkauf
Die Tickets für die Fahrt haben wir ganz bequem online über die Deutsche Bahn App gekauft. Da wir nicht einschätzen konnten, wie viel denn nun in den Zügen los sein wird, hatten wir uns für Sitzplatzreseriverungen entschieden, die wir uns aber auch hätten sparen können (dazu später mehr). Für zwei Personen haben wir knapp 110 Euro bezahlt. Der Preis beinhaltete Hin- und Rückfahrt inklusive die jeweiligen Sitzplatzreservierungen.
Fahrplan und Reisezeit
Im Nachhinein betrachtet, war unsere Reiseplanung bei unserer ersten Zugfahrt nach Rust nicht ganz durchdacht. Da die Verbindung von Nürnberg nach Rust etwas komplizierter ist wie vielleicht bei anderen Städten, war unser Fahrverlauf nicht optimal. Die Deutsche Bahn möchte einen immer über Frankfurt am Main fahren lassen, was aber für uns eigentlich ein Umweg ist. Da wir dazu auch noch in Frankfurt fast eine Stunde Aufenthalt hatten, waren wir viel länger unterwegs, als mit dem Auto. Jetzt aber wissen wir, wie wir unsere Strecke planen müssen und sind im Gegensatz zum Auto nur eine Stunde länger unterwegs.
Fahrt
Mit im Ticketpreis enthalten sind Fahrten mit dem ICE sowie mit dem IC und RE. In allen Zügen hatten wir ausreichend Platz und durch Corona waren wir teilweise sogar alleine im Abteil. Deswegen waren die Sitzplatzreservierungen im Nachhinein betrachtet unnötig. Aber lieber so als wenn man bei so einer langen Reise keinen Platz findet. Wer mir schon länger folgt und meine Beiträge liest, weiß dass ich noch vor ein paar Jahren beruflich jeden Tag von Nürnberg nach München mit dem ICE gependelt bin. Auch wenn die Fahrerei nicht immer unkompliziert war (Deutsche Bahn eben), freue ich mich heute noch immer wenn ich wieder in einen ICE einsteige.
Die Sitzmöglichkeiten sind wie ich es von früher kenne, bequem und ausreichend groß. Man hat auf jeden Fall eine größere Beinfreiheit als im Flieger. Auch wenn ich immer so gut es geht versuche, die Toiletten im Zug zu meiden, musste es diesmal doch sein und ich war von der Sauberkeit wirklich überrascht – kann natürlich auch damit zusammenhängen, dass coronabedingt aktuell alles gründlicher und regelmäßiger gereinigt wird.
Das Angebot an Bord hat sich auch ein klein wenig verändert, denn nun steht das gratis W-Lan auch Gästen der 2. Klasse zur Verfügung. Des Weiteren bietet die Deutsche Bahn im ICE ein Entertertaiment-Angebot an mit jeder Menge Spiele, Filme, Serien, Hörbücher, Nachrichten etc. Dazu sieht man auf der Hauptseite auch die aktuelle Geschwindigkeit des ICE’s sowie wann der nächste Halt erreicht wird.
Neben dem ICE, sind wir auch Teilstrecken mit dem IC und dem RE gefahren. Bei beiden Zügen hatten wir wie im ICE einen Sitzplatz und das Umsteigen verlief stressfrei. Auch in Sachen Pünktlichkeit gab es keine Beanstandungen. Die größte Verspätung waren einmal 10 Minuten, was ja eigentlich schon fast normal ist.
Fast am Ziel
Fast am Ziel und kurz vor Rust mussten wir dann in Ringsheim in den Bus umsteigen, der dann nochmal pro Person ca. 5 Euro gekostet hat. Hier wurde es dann auch platztechnisch etwas kuschliger, da im Bus nach Rust Tagesgäste und Parkmitarbeiter waren. Zum Glück dauerte die Fahrt aber auch nur ca. 10 Minuten und der Bus hielt direkt vor den Hotels El Andaluz, Al Cazar und Santa Isabel (hält auch bei Rulantica).
Rückfahrt
Heimwärts ging es auch erst wieder mit dem Bus Richtung Ringsheim und dann mit dem Zug nach Nürnberg. Diesmal nicht über Frankfurt, sondern über Stuttgart, was für uns zeitmäßig deutlich besser war. Hier hatten wir dann auch den Zug fast für uns alleine.
Update zum Bahnhof Ringsheim
Mittlerweile (Stand: 2022) ist die Station „Europa-Park“ am Bahnhof Ringsheim fertig gebaut. Sie ist überdacht und es gibt Sitzmöglichkeiten. Des Weiteren befindet sich gleich nebenan eine Toilette.
Fazit
Mit dem Zug in den Europa-Park zu fahren hat uns als Alternative wirklich überzeugt. Obwohl es beim ersten Mal ein paar Probleme bzgl. Fahrroute gab, war die Hin- und Rückfahrt in den Europa-Park deutlich stressfreier. Nun ein Jahr später nutzen wir immer noch die Bahn für unsere Freizeitparkbesuche und sind mega glücklich mit dieser Entscheidung. Auf ein Auto sind wir definitiv nicht mehr angewiesen – der Umwelt und unseren Nerven zuliebe.