Yeah! Endlich mal wieder eine neue Freizeitparkstory! Heute erzählt uns die liebe Steffi alles über ihre Freizeitparkliebe (und Fotoliebe) und gibt auch unter anderem einen Einblick in ihr Kamera-Equipment 🙂
HEJ STEFFI! DANKE FÜR DEINE ZEIT 🙂 WOLLEN WIR LOSLEGEN? ERZÄHLE UNS DEINE FREIZEITPARKSTORY! WIE ENTSTAND DEINE LIEBE ZU FREIZEITPARKS UND ACHTERBAHNEN?
Oh, das wird jetzt vermutlich eine längere Geschichte… 😅
Ich würde sagen, der Grundstein meiner Leidenschaft wurde auf der Kirmes gelegt. Als Kind kam ich an keinem Kirmesplatz vorbei und fuhr mit allem, in das ich einsteigen durfte. Je älter ich wurde, desto wilder, höher und schneller durfte und musste es sein. Mein Vater fuhr früher auch Motorrad und als kleines Mädel habe ich es geliebt, auf dem Sozius mitzudüsen, vielleicht ein weiterer Grund, wieso ich heute noch schnelle Achterbahnfahrten liebe.
Ein Highlight war damals (und da ich bereits die 40 geknackt habe, spreche ich hier übrigens von den späten 80er und den 90er Jahren 🫣) der jährliche Ausflug auf die Luxemburger „Schobermesse“, eine große Kirmes im Herzen der Stadt Luxemburg. Da ich aus dem grenznahen Rheinland-Pfälzischen Trier stamme, war der Besuch damals mit Familie und Freunden ein Pflichttermin, dem jedes Jahr entgegen gefiebert wurde. Zum Glück gab es im Familien- und Freundeskreis einige Mutige, die mit mir alles gefahren sind, was ich wollte, und die Schobermesse bot damals immer schon einiges an spannenden Fahrgeschäften… so habe ich dort auch meine ersten Achterbahnfahrten absolviert, weswegen ich diese für mich besondere Kirmes hier gerne erwähnen möchte.
Freizeitparkbesuche hingegen gab es in meiner Kindheit nur sehr selten. Wenn aber mal ein Besuch stattfand, war es etwas ganz Besonderes, und an meine erste „große“ Achterbahn in einem Freizeitpark erinnere ich mich tatsächlich noch gut: Das war Anaconda im heutigen Walygator Grand Est nahe Metz/Frankreich (damals noch Schlumpf-Park). Auch an das Phantasialand und Fahrten mit der Gebirgsachterbahn und der Grand Canyon Bahn kann ich mich noch gut erinnern.
Als junge Erwachsene ist der Spaß an Freizeitparks und Kirmesbesuchen auch nie gänzlich versiegt, allerdings blieb es dabei, dass gerade Freizeitparks nur sehr selten besucht werden konnten. Ich studierte und jobbte, Geld für solche Ausflüge blieb aber nur selten über. Wenn sie stattfanden, waren es daher weiterhin rar gesäte Highlights, die man mit seinen Freunden zusammen erlebte.
Wenn ich mich daran zurückerinnere, denke ich oft, dass wir damals der Zeit echt ein wenig voraus waren: wir haben in den Parks – auch ohne dass man es auf Social Media und/oder YouTube mit der Welt hätte teilen können – „onrides“ gedreht und unsere Erlebnisse gefilmt – heute würde man das wohl „Vloggen“ nennen. Jedenfalls wurden dadurch ein paar sehr lustige Erinnerungen auf Bild und in Ton digital konserviert.
2010 war ich dann noch einmal mit Bekannten im Phantasialand, bevor eine zehn Jahre andauernde Phase beginnen sollte, in der ich keinen Fuß mehr in einen Freizeitpark gesetzt habe. Meine Lebensumstände hatten sich komplett verändert und ich verlor das Thema erst einmal aus den Augen.
2020 ergab sich dann wieder die Gelegenheit, das Phantasialand zu besuchen. Die „Gelegenheit“ bestand in persona in den Zwillingstöchtern meines Mannes – denen ich den Ausflug (ganz uneigennützig 🤭) zum 15. Geburtstag schenkte.
Ich weiß noch, dass ich mit dem Betreten sofort ein Gefühl von nach-Hause-kommen empfand. Baulich hatte sich viel verändert, aber die Stimmung, die war die gleiche. Die erste Fahrt auf Taron hat mich zwar fast umgehauen, einen Launchcoaster hatte ich ja noch nie erlebt. „Wow, so geht Achterbahn also heute?!“ – dachte ich mir, während ich mit etwas zittrigen Beinen nach der ersten Fahrt aus dem Zug stieg…
Im darauffolgenden Jahr besuchten wir in der gleichen Besetzung dann auch gleich mehrmals den Europa Park, den ich zuvor das letzte Mal im Jahr 2008 besucht hatte. Ich war hin und weg von den vielen neuen Achterbahnen, die ich fahren konnte… und das Achterbahnfieber hatte mich endgültig wieder gepackt!
Im Sommer 2021 entdeckte ich außerdem Instagram als DIE Informationsquelle in Sachen Freizeitparks für mich. Total in den Bann zogen mich zu der Zeit die Eindrücke aus Rookburgh und dem Hotel Charles Lindbergh im Phantasialand, dass ich im Jahr zuvor noch nicht erleben konnte. Ich weiß noch – ich war da gerade mit meinen Mann in Südtirol im Wohnmobil-Urlaub – dass ich von den entsprechenden Instagram-Stories gar nicht mehr genug bekam. Das wollte ich unglaublich gern mal mit eigenen Augen sehen. Mein Mann kann mit dem Thema Freizeitpark nicht so wahnsinnig viel anfangen, aber er meinte nur: „wenn du das machen willst, dann mach es doch einfach!“ – und so buchte ich spontan eine Übernachtung für mich. Ein bisschen mulmig war mir schon zu Mute. Würde ich mich nicht langweilen, so alleine? Oder mich spätestens abends beim Essen total seltsam fühlen? Sämtliche Sorgen waren allerdings unbegründet, wie ich dann schnell feststellen konnte. Und so nahm alles seinen Lauf… 😉
Ich kann letztlich auch wirklich jede:n, die oder der darüber nachdenkt, mal alleine in einen Park zu fahren, ermuntern, das zu tun. Natürlich ist es schön, Erlebnisse zu teilen und sich auszutauschen über das, was gerade passiert – aber alleine nimmt man vieles noch einmal anders – eben ganz für sich – wahr. Und zu tun und zu lassen worauf (nur) man selbst Lust hat, ist ebenfalls kein Nachteil 😉 Wenn ich stundenlang nur rumsitzen und schauen – oder über einen längeren Zeitraum nur fotografieren – will, dann kann ich das ebenso machen wie einen Achterbahn-Marathon oder, oder, oder …
WIE SIEHT FÜR DICH EIN PERFEKTER TAG IM FREIZEITPARK AUS?
Wenn es ein „neuer“ Park ist oder der Besuch voraussichtlich nicht allzu bald wiederholt werden kann, dann hoffe ich auf möglichst wenig Betrieb, passendes Wetter und damit die Chance, so viel wie möglich erleben (=fahren) zu können.
Kenne ich den Park oder besuche ich ihn regelmäßig, dann ist es fast unmöglich, hier nicht irgendwie einen schönen Tag zu erleben.
Es macht mich z.B. schon glücklich, mit einem Kaffee in einem meiner liebsten Themenbereiche zu sitzen und die Stimmung aufzusaugen, zu beobachten und natürlich auch zu fotografieren.
Toll ist es auch, wenn man nette Menschen aus der Freizeitpark-Community kennenlernt oder (wieder-)trifft, was mittlerweile immer öfter passiert – ach, es ist ja fast schon eher die Regel, als die Ausnahme, dass man jemanden trifft. 😄
GIBT ES ETWAS WAS, WAS DU NIE ODER NUR MIT GROSSER ÜBERWINDUNG FÄHRST?
Ganz klar: alles was sich ausschließlich dreht, wie zum Beispiel die allermeisten Tassenkarussells, da mir davon einfach total übel wird.
Star Flyer sind ein totales NoGo für mich: Gartenstühlchen an Ketten in schwindelerregender Höhe?! Niemals!
Und bis vor kurzem hätte ich noch gesagt: Freefalltower jeder Art, aber da habe ich mich diesen Sommer echt selbst therapiert und mich bis zum Highlander im Hansa Park „hochgearbeitet“, im wahrsten Sinne des Wortes! Aber ein mulmiges Gefühl verbleibt nach wie vor bei diesen Fahrten.
DEINE LIEBLINGSACHTERBAHN UND WARUM?
Bei solchen Fragen überlege ich mir immer, wie meine Antwort lauten würde, wenn ich für den Rest meines Lebens nur noch eine Bahn fahren dürfte. Dann würde die Wahl auf F.L.Y. im Phantasialand fallen, aber bitte in der ersten oder letzten Reihe.
Der Themenbereich Rookburgh, mit dem F.L.Y. so unglaublich gut zusammenwirkt, ist überwältigend. Meinen ersten Flug durfte ich in der ersten Reihe absolvieren. Auf den ersten Metern hatte ich Gänsehaut, und dann der Flug selbst… die Bahn in Verbindung mit der Themenwelt schafft genau das, was sie soll: das Gefühl eines Fluges über Dächer hinweg und Häuserschluchten hindurch zu vermitteln. Grandios!
Vielleicht liest man es heraus: F.L.Y. ist wirklich eine Herzensangelegenheit für mich. Ich denke, dass das neben dem wahnsinnigen Gesamterlebnis auch daran liegt, dass das erste Mal F.L.Y. so eng verbunden mit dem oben erwähnten ersten Aufenthalt im Charles Lindbergh ist. Das hat sich in mein Hirn und Herz gebrannt. Oh, und nicht zu vergessen, der wahnsinnig tolle Soundtrack von IMAscore, den mag ich auch so gerne!
Aber wenn es ums reine Fahrerlebnis geht, möchte ich „The Ride to Happiness“ im belgischen Plopsaland noch unbedingt nennen. Die Bahn fand ich einfach irre intensiv und unglaublich abwechslungsreich.
DEIN LUSTIGSTES ERLEBNIS IN EINEM FREIZEITPARK?
Also eins der lustigsten Erlebnisse war ein Charakter-Meeting zur Halloweensaison im Disneyland, und zwar mit Chip and Dale – das war einfach super lustig. Generell sind diese Treffen einfach toll.
Aber es gibt mittlerweile so viele Erlebnisse, die mich zum Lachen gebracht haben, ob es nun Fahrten mit Wasserbahnen sind, bei denen man so richtig patschnass aus dem Boot geklettert ist, oder Achterbahnfahrten die einen einfach zum Lachen bringen weil sie so Spaß machen. Und natürlich gibt es besonders an den Tagen, an denen man andere Leute in den Parks trifft, immer irgendwas zum Lachen, aus den unterschiedlichsten Situationen heraus.
DEIN HOMEPARK UND WO ENTSPANNST DU DORT AM LIEBSTEN?
Der kilometermäßig am nächstgelegene Park ist der Holiday Park – wenn die Entfernung die Definition des Homeparks ausmacht. Da fahre ich gerne auch mal nach der Arbeit hin, um ein paar Runden mit der GeForce oder Sky Cream zu drehen, wenn die Öffnungszeiten es ermöglichen.
Mein Herz hängt aber besonders an zwei Parks: dem Phantasialand und dem Disneyland Paris.
Mein Highlight im Phantasialand ist es – vermutlich keine Überraschung – im Hotel Charles Lindbergh zu übernachten – auf der obersten Aussichtsplattform könnte ich den ganzen Tag verbringen). Generell verweile ich gerne in Rookburgh. Zum Wintertraum finde ich es aber im afrikanischen Themenbereich besonders stimmungsvoll!
Im Disneyland Paris war ich Anfang diesen Jahres (2022) überhaupt zum allerersten Mal und bin der Disney-Magie sofort erlegen. Es gibt dort sehr viele Plätze, an denen ich mich gerne aufhalte. Ich mag es zum Beispiel sehr, im Park an der Mainstreet zu sitzen und dem Trubel zuzusehen, oder aber in den Studios mit Blick auf „meinen“ geliebten Tower of Terror.
WELCHE FREIZEITPARKS STEHEN NOCH AUF DEINER BUCKET-LIST?
Derzeit stehen Efteling und Walibi Holland ganz weit oben.
Auch würde ich gerne mal in die polnischen Parks Energylandia und Legendia, und einige dänische und schwedische Parks möchte ich auch gerne in naher Zukunft besuchen.
Nach Übersee zieht es mich nicht so sehr, aber wenn, dann wäre meine absolute Traumdestination Japan mit Tokyo DisneySea / Disneyland Tokyo – aber das ist so ein „once in a lifetime“ Wunsch…
WENN DU EINEN TAG IN EINEM FREIZEITPARK ARBEITEN KÖNNTEST, WELCHEN JOB WÜRDEST DU DORT AM LIEBSTEN MACHEN?
Oh – am liebsten würde ich wohl gern mal einen Tag den Technikern zur Hand gehen. Morgens die Bahnen checken, Wartungen vornehmen, helfen, wenn es irgendwo klemmt oder nicht weitergeht, Testfahrten machen und so weiter… das fände ich mega spannend!
DU FOTOGRAFIERST JA UNHEIMLICH GERNE 🙂 MÖCHTEST DU UNS VIELLEICHT MAL EINEN KLEINEN EINBLICK IN DEIN KAMERA-EQUIPMENT GEBEN?
Natürlich, gerne!
Ich besitze eine Nikon D7500 – eine „klassische“ Spiegelreflexkamera und dazu diverse Objektive.
Meine Lieblingsobjektive fürs Fotografieren in den Parks sind das Nikkor 24-120 mm f/4 und das Nikkor 70-200 f/2.8. Beide Objektive mit guter Lichtstärke. Das erste deckt einen guten Brennweitenbereich ab und ist quasi mein „Immerdrauf“, wenn ich sowohl größere Szenerien als auch Bahnen oder Menschen fotografieren möchte. Das Zweitgenannte ist mein absoluter Liebling für Achterbahnen, hier insbesondere für detaillierte Nahaufnahmen.
Vielleicht ein kleiner Tipp: ich habe nahezu alle meine Objektive gebraucht gekauft und so viel Geld gespart. Ein gutes Objektiv, was ordentlich behandelt wird, hält quasi ewig. Es gibt auch gute Reseller, die dann auch noch ein Jahr Garantie auf die Ware bieten. Oder man versucht es über den gängigen Kleinanzeigen-Portale. Bei einem Verkäufer in der Nähe kann man dann auch darum bitten, das Objektiv auszutesten.
Ich bearbeite meine Bilder in der Regel am meinem IPad Pro 12,9″ – es ist super schnell, und ich mag das Arbeiten direkt am Screen lieber als mit der Maus zu hantieren.
Zur Bildbearbeitung selbst verwende ich in der Hauptsache Adobe Lightroom und vereinzelt noch zusätzlich Photoshop.
WAS SCHÄTZT DU? WIE VIELE FOTOS MACHST DU AN EINEM TAG IM FREIZEITPARK? 🙂
Oh, kommt drauf an – neuer/bekannter Park, viele/wenig Achterbahnen, „Attraktivität“ der Fahrgeschäfte oder des Parks an sich, das spielt alles eine Rolle.
Zudem verleitet der „billige“ Speicherplatz dazu, einfach auch mal draufzuhalten und zum Beispiel eine Vielzahl an Serienaufnahmen zu schießen.
Ich versuche genau das jedoch zu vermeiden – ansonsten produziert man unfassbar viel „Ausschussware“ die man im Nachgang aber sichten und aussortieren muss.
Deswegen lege ich mehr Fokus auf die Vorbereitung: was will ich genau fotografieren, an welchem Punkt soll die Bahn sein, welcher Blickwinkel ist gut… außerdem sortiere ich auch vor Ort schon Bilder aus.
Dennoch können es pro Parktag schon mal um die 250 Bilder sein, die da am Ende zustandekommen. Und dann geht das sichten, (aus-)sortieren und bearbeiten los.
Das war die Freizeitparkstory von Steffi. Besucht sie doch auch mal auf Instagram: